Totale Sonnenfinsternis in Sambia 2001
von Uwe Reimann

Totalität    
   
 

Inzwischen ist die Sonnensichel so schmal geworden, dass der "Lochkamera-Effekt" unter dem großen Baum auf dem Platz deutlich auffällt. Auf dem Boden sind hunderte von kleinen Sonnenbildchen in Sichelform zu sehen!

 

Für die, die es nicht kennen, die Erklärung: Jede kleine Lücke zwischen den Blättern eines Baumes wirkt wie eine Lochkamera. Dadurch werden Bilder der Sonne auf den Boden geworfen. In jedem Wald kann man das sehen, wenn die Sonne scheint. Oft glauben das die Leute nicht, aber wenn wir eine Sonnenfinsternis haben, ist es offensichtlich: Die Bilder auf dem Boden sind sichelförmig!


 
       
 

Langsam wird es spannend...

 

...noch wenige Minuten bis zur Totalität.


 

Bild links: 1m 15s vor der Totalität konnte ich den Filter von der Kamera nehmen. Das Bild entstand 1m 05s vor der Totalität. Bereits zu dieser Zeit ist die Korona zu ahnen, der Mond zeichnet sich deutlich als schwarze Scheibe ab und die Spannung steigt ins Unermessliche!

Die restliche Sichel der Sonne ist noch viel zu hell für die Kameraeinstellungen (1/2000 Sekunde bei Blende 3.2). Durch die Frontlinse gibt es aber einige Reflexionen der Sonnensichel, anhand man die noch verbleibende Größe der Sonne erkennen kann.

Der helle Streifen ist übrigens ein Artefakt des Kamera-CCD-Chips. So reagiert er bei krasser Überbelichtung.

       
 

 

 

 


 
       
 

Das restliche Sonnenlicht ist immer noch sehr hell, aber deutlich erkennt man nun schon fast den ganzen Mond.

 

Wir hören wie einige Vögel anfangen zu singen, allerdings ist es fast nicht zu hören, denn die Menge am Boden jubelt...


 
       
 

...und schreit vor Begeisterung!

 

Jaaaa!


 
       
 

Endlich Totalität! 7400 km Reise für diesen Anblick!
Während dieser Finsternis (meiner dritten) habe ich soviel gesehen, wie vorher nicht: Korona, Protuberanzen, Himmelsrötung am Horizont, die Landschaft um mich herum und sogar 4-5 Sterne. Dafür hatte ich extra eine spezielle Sternkarte vorbereitet. Ohne die, hätte ich die Sterne nicht identifizieren können.

 

Dieses Bild zeigt in etwa den Himmel in der richtigen Helligkeit während der Totalität. Er ist noch deutlich blau! Ich habe die Kamera nur kurz aufgezoomt, weil mir die Beobachtung mit bloßem Auge wichtiger war. Jupiter war deutlich links unter der Sonne zu erkennen (geht hier im Bild unter). Die Korona ist hier überbelichtet, der schwarze Mond wird im Bild fast völlig überstrahlt.


 
       
 

Dieses Bild zeigt in etwa, wie dunkel es während der Totalität war: Eine Dämmerung, noch relativ hell eigentlich. Ich habe die Kamera nun nach unten geschwenkt und laufen lassen. So musste ich mich nicht mehr um sie kümmern und konnte mich voll auf die Beobachtung konzentrieren.

 

Eine Blitzaufnahme während der Totalität (rechter Bildrand). Manche lernen's nie...


  Vergleicht man die beiden Landschaftsbilder oben mit dem Bild links, dann lässt sich schon gut erkennen, wie sich die Helligkeit des Himmels im Laufe der Totalität verändert hat.
Auch dazu werde ich bald eine Animation erstellen.
       
 

 


   
 
 

Diese Sequenz zeigt, wie das Sonnenlicht innerhalb weniger Sekunden wieder die Umgebung erhellt. Die Schatten erscheinen wieder auf dem Boden und die Finsternis ist leider vorbei. Die Zeit der Totalität ging wieder rasend schnell vorbei. Schade!
Manche bleiben jetzt wie angewurzelt stehen und können es noch nicht fassen, was sie gerade erlebt haben, andere rasten aus, jubeln und schreien vor Begeisterung.

         

 
       
 

Smalltalk: Arndt und unser Safari-LKW-Fahrer John.

 

In entspannter Atmosphäre kann man nun über das Erlebte sprechen.


 
       
 

Dieses Bild entstand 20 Minuten nach der Totalität. Der Mond hat die Sonne wieder freigegeben und es ist längst wieder hell.

 

Erst jetzt fällt uns auf, dass sich die Vögel zur Nachtruhe auf einem Baum niedergelassen haben. Und hier sitzen sie nun immer noch, obwohl es längst wieder hell ist!


 
       
 

Nun ist die Helligkeit wieder auf die volle Tageshelligkeit angestiegen.

 

Wenn man nichts von der Sofi wüsste, würde man es nich tmerken.


 
       
 

Die Sonnenflecken sind inzwischen auch wieder sichtbar und nicht mehr vom Mond verdeckt.

 

Der Small-Talk danach.


 
       
 

Das war's. Für mich ist dieser Anblick genauso bewegend, wie der Start der Sonnenfinsternis. Jetzt denke ich schon an das nächste Mal, wenn sich der Mond vor die Sonne schiebt. Werde ich dabei sein? Wann und wo wird das geschehen?


Unser Rückweg und der VW-Bus ist die Geschichte, die hier noch fehlt und die uns (leider nur) für wenige Sekunden "richtig" nach Afrika brachte.

Aber das gibt es später an dieser Stelle!

 
       
 

 


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